Häufiges Fehlerbild
Ausgasungen beim Pulverbeschichten
Beim Pulverbeschichten handelt es sich um einen Prozess zur Oberflächenbeschichtung von Materialien. Dabei wird trockenes Pulver auf ein Substrat aufgetragen und dann bei erhöhter Temperatur eingebrannt, um eine dauerhafte Beschichtung zu erzeugen. Ausgasungen sind neben anderen möglichen Fehlerbildern im Lackierungsprozess ein potenzielles Problem, die zu unschönen Defekten im Lack führen und auch den Nutzen der Beschichtung beeinträchtigen.
Was sind Ausgasungen?
Bei Ausgasungen werden gasförmige Verbindungen während des Erwärmungsprozesses des mit Pulverlack beschichteten Werkstücks freigesetzt. Diese Gasemissionen können verschiedene Ursachen haben und für die Minderung von Qualität und Haltbarkeit der Beschichtung verantwortlich sein.
Ursachen:
Bestimmte Materialien im Substrat oder im Beschichtungspulver können bei hohen Temperaturen verdampfen oder zersetzt werden und dabei Gase freisetzen. Insbesondere feuerverzinkter Stahl neigt zu Ausgasungen während des Lackbrennprozesses.
Restfeuchtigkeit im Substrat oder im Beschichtungspulver kann während des Erhitzungsprozesses verdampfen und gasförmige Verbindungen erzeugen.
Fremdpartikel oder Verunreinigungen im Beschichtungspulver oder auf der Oberfläche des Substrats können bei hohen Temperaturen ausgasen.
Ausgasungen beim Pulverbeschichten können zu verschiedenen Makeln führen. Zum einen sind diese als optische Defekte in Form von Bläschen oder
kleinen Kratern sichtbar, zum anderen ist in den betroffenen Bereichen auch der Korrosionsschutz vermindert.
Ausgasungen beim Pulverbeschichten minimieren
Ausgasungen können zu verschiedenen Makeln führen. Zum einen sind diese als optische Defekte in Form von Bläschen oder kleinen Kratern sichtbar, zum anderen ist in den betroffenen Bereichen auch der Korrosionsschutz vermindert.
Gründliche Vorbereitung
Eine gründliche Reinigung und Vorbereitung der zu beschichtenden Substrate trägt dazu bei, potenzielle Quellen von Ausgasungen zu entfernen. Durch Verfahren wie Entfetten, Beizen und Phosphatieren werden Oberflächen- und organische Verunreinigungen entfernt, die sonst bei der Beschichtung Ausgasungen verursachen könnten. Eine Kondenswasserbildung auf der Oberfläche wird durch eine entsprechende Akklimatisierung vor dem Lackauftrag unterbunden.
Materialbeschaffenheit
Die richtige Auswahl der Beschichtungsmaterialien und -verfahren ist ebenfalls unverzichtbar. Verwendete Pulver sollten einen niedrigen Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen aufweisen. Geeignete Bindemittelsysteme tragen dazu bei, die Emission von Gasen während des Beschichtungs- und Einbrennprozesses zu reduzieren.
Wahl des Beschichtungsverfahrens
Beschichtungsverfahren wie das Niedertemperatur-Pulverbeschichten vermindern das Ausgasungsrisiko.
Tempern
Vor dem eigentlichen Brennvorgang hilft das Tempern der pulverlackierten Objekte, damit keine Gase austreten.
Einbrenntemperatur und -zeit
Die Optimierung der Prozessparameter ist sinnvoll, um Gasbildung zu vermeiden. Durch die korrekte Einstellung von Einbrenntemperatur und -zeit bei gleichzeitiger idealer Pulverlackwahl ist das Risiko von Ausgasungen gering.
Reparatur von Schäden durch Ausgasungen im Pulverlack
Die Reparatur von Schäden, die durch Ausgasungen bei Pulverbeschichtungen entstanden sind, erfordert Fachkenntnisse, besonders bei komplexen oder großen Oberflächen. Zunächst muss die betroffene Stelle großflächig gereinigt und abgeschliffen werden. So wird sichergestellt, dass der anschließende Pulverlackauftrag gut haftet und ein optimales Finish gewährleistet ist.
Kleine Schadstellen in Innenanwendungen können mit speziellen Lackstiften ausgebessert werden, während sich leichte Kratzer im Außenbereich mit einem Zweikomponentenlack beheben lassen. Bei Schäden, die bis zum metallischen Untergrund reichen, ist eine Neugrundierung erforderlich, um einen optimalen Korrosionsschutz und eine dauerhafte Reparatur zu erhalten.
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